Geschichten, die (Herr Öktem, V2, und) das Leben schreibt …

Im Rahmen der Unterrichtseinheit zu „Kurzgeschichten“ konnten sich die Hörerinnen und Hörer im Deutschunterricht auch als Autorinnen und Autoren erproben.
Es sind dabei wunderbare, amüsante, traurige, lebensfrohe, teilweise auch sehr private, Geschichten entstanden.
Herr Öktem (V2) kann gar nicht mehr mit dem Schreiben aufhören…

S. Triebel (Deutschlehrerin der V2 und Fachbereichsleiterin für das Fach Deutsch)

Hier eine Kostprobe von seinen Texten:



Von Kazim Öktem (V2), Dezember 2022

Es ist die Geschichte von einem deutschen Bauern namens Franz von Hastnichtgesehen, der schon immer ein Schottland- bzw. Loch Ness-Fan war und mit seiner fetten Kuh Lotte nach Kriegsende über sieben Berge nach Schottland ausgewandert ist.


Lotte die fette Kuh

Die Auswanderung war dem deutschen Bauern und seiner fetten Kuh dorthin gelungen, wo er seit mehreren Jahren schon immer hinwollte.
Loch Ness, ein kleines schottisches Dorf am See, war schon ewig sein Traum gewesen. Mit der fetten Kuh Lotte fuhr der Bauer jeden Tag mit dem Zug in die Stadt, wo die Lotte von einem Molkereibesitzer ausgemolken wurde. Der produzierte Käse aus der fetthaltigen Milch von der Lotte wurde in kürzester Zeit ein Gaumenschmaus im ganzen Schottland. Nur der Käsekonzern hatte bisher keinen Produktnamen. Es wurden mehrere Leute gefragt, ob jemand eine Namens-idee für den Käse von der fetten Kuh Lotte hätte. Viele Vorschläge wie „Bergkäse“ oder „Zugkäse“ brachten die Menschen auf den Tisch. Franz von Hastnichtgesehen hatte eine prachtvolle Namens-idee zu dem Käse von der fetten Kuh Lotte. Er schlug den Namen dem Molkereibesitzer vor, der nach wenigen Minuten mit der absoluten Mehrheit der Molkereimitarbeiter festgelegt war. Der Käse sollte heißen: „Lottkäs“.
Lottkäs ist heute eine ganz berühmte Käsemarke in Loch Ness. Wie man schon vom Namen her sieht, wurde es von „Loch Ness“ abgeleitet.

Das war die Geschichte zu der fetten Kuh Lotte und dem Bauern Franz von Hastnichtgesehen, die jeden Tag über sieben Berge mit dem Zug zur Molkerei fuhren, um der Menschheit etwas Gesundes aus der Tierwelt anzubieten.




Zur Person Kazim Öktem


– geboren 1966 in Ankara / Türkei (am Tag der Ermordung des argentinischen Revolutionärs
                                                             Ernesto Che Guevara in Bolivien)
– 1974 Einreise nach Berlin als Sohn einer Gastarbeiterfamilie
– Realschulabschluss
– 1989 Heirat; zwei Kinder, eine Tochter, die Älteste, und einen Sohn
– 2017 Morbus Parkinson festgestellt
– Seit 2020 Erwerbsunfähigkeitsrente, liest viel, überwiegend Weltliteratur, großes Interesse an
                    Weltreligionen und ihrer Geschichte, an Islamwissenschaft
– 2021: Mit 56 Jahren die Entscheidung, die PAS zu besuchen, das Abitur nachzuholen und später
              Islamwissenschaft zu studieren, weiter zu schreiben

„Dies sind meine Ziele, wobei ich mit all diesen Träumen etwas von meiner Krankheit abkomme“ (Kazim Öktem).