Buchempfehlung!

exit RACISM (Tupoka Ogette)

Im Zuge des Semesterthemas Ethnic Diversity, haben wir uns im Unterricht des Englisch Grundkurses intensiv mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung (unter King und Malcom X) bis hin zum heutigen Black Lives Matter Movement (und den jüngsten, erschütternden Ereignissen) auseinandergesetzt. Inspiriert durch den nun beginnenden Wandel in den USA und sensibilisiert durch eine abschließende Analyse des Films Get Out, kamen wir im Kurs am Ende bei folgenden Fragen an:

„Was genau ist eigentlich Rassismus?“, „Was verbirgt sich hinter dem Begriff systemic racism?“ und „Bin vielleicht auch ich persönlich (als Weiße/r) Teil des rassistischen Problems – ohne mir dessen bewusst zu sein?“

Dies sind nicht nur sehr wichtige, sondern auch spannende Fragen, und wer den Mut hat, sich auf eine rassismuskritische Reise zu begeben und sein eigenes Verhalten zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern, dem sei das oben genannte Buch wärmstens ans Herz gelegt!

Die Autorin Tupoka Ogette nennt im Vorwort folgende Gründe für das Schreiben dieses Buches:

„Warum schreibe ich dieses Buch? (…) Weil ich mir wünsche, dass immer mehr Menschen verstehen, wie Rassismus funktioniert und wie tief er in unserer Gesellschaft verankert ist. Und weil ich glaube, dass die meisten Menschen gut sein wollen. Ich glaube daran, dass die meisten Menschen Gerechtigkeit und Fairness als Werte schätzen und nach ihnen leben wollen. Und dass sie anderen Menschen nicht wehtun wollen. (…) Ich weiß aber auch, dass viele Menschen Rassismus jeden Tag reproduzieren. Sowohl bewusst als auch unbewusst. Dass Schwarze Menschen und People of Color in Deutschland jeden Tag Rassismuserfahrungen machen. In Kitas, in Schulen, in ihren Familien, auf der Arbeit, auf dem Weg zum Supermarkt. Und dass dieser Rassismus oft in Kontexten passiert, in denen sich die Menschen für tolerant, fair und vor allem für ›antirassistisch‹ halten. Oder auch in Räumen, die von (weißen) Menschen als ›rassismusfrei‹ proklamiert werden. Und da liegt das Problem: Rassismus gilt in Deutschland als individueller, bewusster Fehltritt der Anderen. Das heißt, es wird davon ausgegangen, dass Rassismus nur bei Nazis oder anderen ›schlechten‹ Menschen vorkommen kann und dass stets eine entsprechende Absicht vorhanden sein muss. So wird die Illusion geschaffen, dass es tatsachlich rassismusfreie Räume gibt. Es ist schwer, die soziale Brille, mit der auch ich gelernt habe, die Welt zu betrachten, abzunehmen und eine andere Perspektive einzunehmen. Aber es ist nicht unmöglich. Ich unterstütze Menschen auf diesem, mitunter sehr anstrengenden, schmerzhaften und aufwühlenden Weg. Daher erlebe ich auch, wie sehr er sich lohnt – für alle.“

Darüber hinaus meint sie:

„Wir alle können nichts für die Welt, in die wir hineingeboren wurden. Aber jede und jeder kann Verantwortung übernehmen und diese Welt mitgestalten.“

Mrs. Ogette, I couldn’t agree more.

Carmen Schreier (Kursleiterin)